Da Baby B. inzwischen versucht, aus dem wunderschönen Kinderwagen aus den 70ern auszusteigen (und zwar bei voller Fahrt und ohne Schulterblick), habe ich vor einigen Wochen einen Fußsack für die Karre bestellt. Zeit umzusteigen. Bereits bei der Produktbeschreibung stand, dass dieser Fußsack momentan etwa 10 Tage Lieferzeit hätte. Okay. Nach etwa zwei Wochen bekam ich eine Mail, die Ware sei verschickt worden. Zwei Tage später eine neue Mail: Irgendwie sei da was schiefgelaufen, leider mussten sie den Fußsack noch einmal neu bei der Firma XY bestellen, da sie ihn nicht mehr finden könnten und davon ausgingen, dass das Lager ihn einer anderen Kommission zugeordnet habe. Sie baten um Nachsicht. Am gleichen Abend wieder eine Mail: Huch, der Fußsack sei doch wieder im Lager aufgetaucht, jetzt aber ginge er an mich. Am nächsten Morgen kam dann auch die Mail mit der Versandbestätigung.
Soweit in Ordnung. Dass man mal was nicht findet, verstehe ich bestens, und die Kommunikation hat ja gut funktioniert. Fünf Tage nach der Versandbestätigung war allerdings immer noch nichts da, so dass ich mal in den Link der Mail guckte, wo man den Stand der Dinge verfolgen kann. Und dann wurde es interessant, in der Sendungsverfolgung von GLS fand ich folgende Angaben:
Soweit in Ordnung. Dass man mal was nicht findet, verstehe ich bestens, und die Kommunikation hat ja gut funktioniert. Fünf Tage nach der Versandbestätigung war allerdings immer noch nichts da, so dass ich mal in den Link der Mail guckte, wo man den Stand der Dinge verfolgen kann. Und dann wurde es interessant, in der Sendungsverfolgung von GLS fand ich folgende Angaben:
16.10.2009 15:33 | DE 350 Guxhagen, Deutschland | 3.0 | Zugestellt |
16.10.2009 15:32 | DE 350 Guxhagen, Deutschland | 4.40 | Nicht zugestellt da Kunde nicht angetroffen |
16.10.2009 15:31 | DE 350 Guxhagen, Deutschland | 90.132 | Empfänger kontaktiert Betrifft Benachrichtigungskarte |
Es sind also für den 16.10.09 im Minutentakt zueinander widersprüchliche Angaben notiert. Tatsächlich waren wir am 16.10. den ganzen Tag nicht zu Hause, und die einzige Angabe, die stimmte, war "Nicht zugestellt da Kunde nicht angetroffen". Wir hatten keine Benachrichtigungskarte im Briefkasten, zugestellt wurde das Paket erst recht nicht.
Die Benachrichtigungskarte ließ sich aber anklicken, und dort stand:
Information: | Ihr Paket wurde bei KREUTZ zugestellt. Bitte holen Sie es dort ab. |
Zustell-Datum: | 16.10.2009 |
Signatur: | KREUTZ |
Es ist zwar lästig, wenn man das nicht durch einen Zettel im Briefkasten erfährt, aber ich bin ja guten Willens. "Kreutz" kannte ich nicht, aber das kann bei einem Haus mit etwa 20 Parteien ja vorkommen, ich würde sie sicher auf einem der Klingelschilder finden. So dachte ich, so irrte ich. Bei uns im Haus wohnt kein "Kreutz", auch niemand mit ähnlich klingendem oder verwechselbar geschriebenem Namen. Das Telefonbuch half auch nicht weiter, nur eine Frau Teich-Kreutz gab es, allerdings in einem ganz anderen Viertel. Ich habe also wieder an die Firma geschrieben, bei der ich bestellt hatte, und sie gebeten, sich zu kümmern, was sie versprachen.
Nach zwei Tagen habe ich mal angerufen, und nach wenigen Minuten wussten sie, worum es ging, wollten sich kümmern und mich wieder anrufen. Das klappte auch, sie hätten den Fahrer befragt, Ergebnis: Herr oder Frau Kreutz wohnt gar nicht bei uns in der 321, sondern in der 319. Wie man darauf kommt, das Paket nicht bei einem der Nachbarn im Mehrfamilienhaus, sondern ein Stück weiter die Straße hoch abzugeben (und die Benachrichtung geheim zu halten), konnte sich die Dame am Telefon, der das Ganze sehr unangenehm war, auch nicht erklären. Ob sie den Fahrer dorthin schicken sollten. Ich wollte lieber selber gehen, und das tat ich heute. In der 319, einem Einfamilienhaus, stand ein anderer Name an der Tür, ich klingelte trotzdem. Die nette Frau war auch nicht Frau Kreutz, wusste jedoch, wo diese wohnt: noch ein Stück die Straße rauf. Frau Kreutz hieß dann tatsächlich Frau Creuz, darum hatte ich sie auch nicht im Telefonbuch gefunden, war aber zu Hause. Sie konnte sich allerdings zunächst nicht erinnern. Dann fiel ihr ein, doch, da war ein Paket, sie hätte auf den Namen geguckt, ob ich einen Doktor hätte? - Ja. - DAS Paket hätte sie bekommen, aber der Fahrer hätte ihr gesagt, es sei für die Schule dort hinten. Der Hausmeister sei benachrichtigt worden, habe der Fahrer gesagt, und weil ja Ferien waren, habe sie es entgegengenommen. Da aber auch diese Woche keiner von der Schule gekommen sei, hätte sie es schließlich selbst ins Lehrerzimmer gebracht.
Wo es vielleicht noch liegt.
Lieber GLS-Fahrer! Sie haben ein Paket für Frau Percanta in der 321, geben es bei Frau Creuz in der 317 ab und werfen dem Hausmeister irgendeiner Schule in der Nähe einen Zettel in den Briefkasten, dass das Paket bei Kreutz in der 319 sei, soweit richtig rekonstruiert? Was sollte das werden? Ostern? Schnitzeljagd? Eine Folge Drei Fragezeichen mit versteckter Kamera?
Morgen ist Sonntag, Montag geh ich dann mal in die Schule und befrage ich die Lehrer. Oder klöppel mir selbst einen Fußsack.
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenIch bin gespannt. ehrlich jetzt. Wahrscheinlich hat die Schulsekretärin es schon zurückgeschickt, weil sie keine Dr. Percanta kennt, liegt jetzt aber mit Schweinegrippe darnieder und niemand sonst weiß etwas von dem Paket. Hatten ja alle Ferien.
AntwortenLöschenund noch da?
AntwortenLöschenman sollte es ja nicht glauben, aber ziemlich ähnlich lief es bei uns auch mal ab. allerdings noch in deutschland. keine benachrichtigung, dass das paket vier häuser weiter abgegeben wurde. eine elende rumsucherei in einem äusserst zwielichtigen bezirk berlins. auf die nachbarn hätte ich damals gut verzichten können.