Samstag, 26. Januar 2008

25 : 26

"Kehrmann hat Sorgen in seinen Beinen."

(Kommentator auf HR-info beim Halbfinale der Handball-EM heute Nachmittag)

Herr Thiel ist im Radio [2]

Für diejenigen, die aus technischen Gründen das wundervolle Interview aus dem gestrigen Eintrag nicht hören konnten, hier eine Transkription.
Die Rollen und Ihre Darsteller:

J = Journalistin von B5
T= Herr Thiel aus Hamburg

B5 aktuell Hintergrund


J: Der Post-Konkurrent PIN steht vor dem Aus. Erneute Verhandlungen für einen letzten Rettungsversuch sind heute gescheitert. Springer teilte mit, es gebe kein gemeinsames Finanzierungskonzept.

Am Telefon ist jetzt der PIN-Chef und Minderheits-Gesellschafter Günter Thiel.
Herr Thiel, wie könnte PIN denn jetzt noch gerettet werden?

T: Das weiß ich jetzt auch nicht genau.

J : Haben Sie da nicht noch einen letzten Rettungsplan in der Hinterhand, den man noch auf den Tisch legen könnte?

T: Muss man wahrscheinlich ganz viel Geld zusammenkratzen, um das dann bezahlen zu können.

J: Wie viel Geld müsste man denn noch zusammenkratzen?

T: Da fragen Sie mich was, das kann ich Ihnen jetzt nicht sagen.

J: Herr Thiel, es sind ja 9000 Mitarbeiter von dieser Insolvenz, wenn sie denn kommt, betroffen...

T: So viele?

J: ... 9000 sind bei Ihnen angestellt.
T: So viele...
Bei mir angestellt?
J: Sind bei Ihnen in Ihrem Unternehmen tätig.

T: In meinem Unternehmen?
J: Insgesamt in Ihrer... Können Sie nicht sagen, was mit denen passiert? Ich mein, die sitzen, die stehen ja jetzt auf der Straße.

T: Ich kenn die gar nicht!

J: Sie kennen die gar nicht. Es ist Ihnen auch völlig egal.

T: Nee, was heißt egal. Ich weiß gar nicht, was Sie von mir wollen.

J: Ich möchte von Ihnen gerne wissen, wie es denn jetzt weitergehen soll.

T: Äh, wo jetzt?

J: Bei der PIN-Group.

T: Wieso fragen Sie mich das?
J: Ich bin doch jetzt mit Herrn Thiel verbunden? Oder?

T: Günter Thiel aus Hamburg ist hier.

J: Günter Thiel aus Hamburg. Haben wir uns da vielleicht verwählt gerade. Herr Thiel, erzählen Sie uns doch mal – sind Sie nicht der Chef von der PIN-Group?

T: Ich .. ich hab überhaupt nichts mit Pin zu tun. Ich weiß gar nicht, was das ist.

J: Ja, dann ist das jetzt ein herrliches Missverständis, Herr Thiel, aber schön, dass wir kurz darüber gesprochen haben. Ich wünsche Ihnen noch nen schönen Gruß nach Hamburg, Sie sind live verbunden mit B5-aktuell...

T: ach!

J: ... und wir versuchen jetzt nochmal mit der Senderegie die richtige Nummer herzustellen. Danke Ihnen!

T: War ich jetzt im Radio?

J: Sie waren im Radio!

T: Ah, das ist ja super. Kann ich vielleicht meine Frau grüßen?

J: Ja, machen Sie das noch schnell und dann wollen wir aber...

T: Ja dann grüß ich Isolde! Isolde, mein Schatz! Ich bin im Radio!

J: Herzlichen Dank, Herr Thiel, wir...

T: Ja, Danke auch!

J: ... sind leider falsch verbunden und werden jetzt versuchen die richtige Leitung herzustellen zu Günter Thiel. Von der PIN-Group.

Freitag, 25. Januar 2008

Herr Thiel ist im Radio

Es klingt, als hätte Loriot Regie geführt:

B5 aktuell - Hintergrund.

Ein Telefon-Interview einer B5-Journalistin mit dem Chef der PIN-Group. Oder vielleicht auch nicht. Aber jedenfalls mit Günter Thiel.
Investigativer Journalismus, ganz groß!

[via Bosch]

Montag, 21. Januar 2008

ausgehandelt

Gestern habe ich mit e13Kiki ein Bier (ungekühlt) gegen ein Königreich (ungekühlt) getauscht. Sie hat zwar nicht gesagt, ob bei dem Königreich auch eine halbe Prinzessin dabei ist, ich finde dennoch, es war ein guter Tausch. Zumal Zimmertemperatur bei Bier wesentlich unangenehmer ist als bei Königreichen.

Zivilcourage

Kommen Skinheads auf mich zu -
wat nu?
Jetzt heißt's blitzschnell überlegen,
was ich tu.
[...]

("Würden Sie bitte die Gewalttaten einstellen!
Eine Phantasie in mehreren Fehlversuchen."
F.W. Bernstein)


Irritiert es eigentlich nur mich, dass laut SpOn-Artikel 18-Jähriger prügelt Frau zu Tode ein 'verwirrter, betrunkener und aggressiver Jugendlicher' eine Frau "mit bloßen Händen verprügelt" und so umbringt - und dass er dabei, immer noch laut SpOn, von mehreren Taxifahreren beobachtet wird?

Wie gelähmt beobachteten ein paar Taxifahrer, wie ein 18-Jähriger heute morgen um 5.30 Uhr auf dem Marktplatz der Kleinstadt im Landkreis Mansfeld-Südharz wie von Sinnen auf eine 54 Jahre alte Frau einprügelte..
Sie haben die Polizei gerufen, sie haben den Krankenwagen gerufen. Das ist gut. Und das wird einem auch so beigebracht: Hilfe holen.
Aber es waren immerhin "ein paar Taxifahrer", nicht einer allein. Und ich hätte der Frau gewünscht, dass sie gemeinsam den unbewaffneten Mann von ihr ferngehalten hätten, bevor er sie totschlug.
Auch wenn das viel verlangt ist.



(Zum ganz oben Zitierten: Ja, ich weiß, es war kein Skinhead. Ein jugendlicher Ausländer aber auch nicht, Herr K.)

Freitag, 18. Januar 2008

es könnte dessen alleiniger Eifer sein

Gleich noch mehr studentischer Zungenschlag, diesmal aus einer Übersetzungsübung bei einer Kollegin einer benachbarten Philologie.
Vorbemerkungen:
a) Die Aufgabe war es, einen fremdsprachigen Text ins Deutsche zu übertragen.
b) Der Student studiert die Sprache des Ausgangstextes.
c) Die Muttersprache des Studenten ist Deutsch.
d) Der Ausgangstext ergibt Sinn.
Hier das Ergebnis der schriftlichen Hausaufgabe:

"Folglich könnte der Weise einzig im Geld Anhäufen glänzen. Indes scheint es, dass es die Eigenschaft von diesem das Zusammenrechnen (zusammenzurechnen) ist, Geld Anhäufen und Rechnen, der geld-reiche Gewinn gehört zum Zusammenrechnen, es könnte dessen alleiniger Eifer sein, gleichwie jenem oder diesem, und nicht allein einfach, wie die anderen, den Gewinnen, sondern auch dass der andere Gewinn dieser genommen wird. Oder weißt du nicht, dass die einen der Zinsen gibt, diese früheren, die anderen, gleichwie den Nachkommen jener dieser?"

Donnerstag, 17. Januar 2008

Du, Frau Percanta?

Mein netter und engagierter Erstsemesterstudent Ö., der das Verstehen eines Zusammenhangs zwischen zwei theoretischen Ansätzen schon mal mit einem beglückten "cool" kommentierte, kommt nach dem Seminar kleinlaut zu mir:
"Frau Percanta, ich wollte mich bei Ihnen entschuldigen, dass ich Sie immer duze. Das ist nur, weil Du so jung bist."

Samstag, 12. Januar 2008

Jesse James

Nach meinen letztjährigen Kindernamen-Favoriten Curly-Sue Krause und Faith-Violent fängt das neue Jahr gleich vielversprechend an, nämlich mit dem Baby Jesse James am Neujahrstag.




Jesse James, Mann ohne Gesetz, 2008 im Sequal Denn (auch) sie wissen nicht, was sie tun.
Ganz großes Kino.

[ aus, via Mutti ]

Dienstag, 8. Januar 2008

Einladung zum Testen

Liebe Leser,
Endes des Jahres habe ich mich - wie zahllose andere Blogger im Blogspot-Forum - ziemlich darüber geärgert, dass Blogspot die Kommentarfunktion so verändert hatte, dass nur noch Blogspot-User mit ihrem Link kommentieren konnten. Allem Anschein nach ist diese Änderung wieder modifiziert worden, und man kann sich nun außer als "Blogger/Google" auch mit anderen Identitäten wie Wordpress anmelden, oder mit "OpenID". Könnte mal ein Nicht-Blogspot-User testen, ob das funktioniert und ob man dann wie zu Anfang direkt auf die Seite des Kommentierenden geleitet wird (anstatt wie zuletzt auf eine blöde Blogger-Visitenkarte)?
Ich hatte schon überlegt, meinen Kram zusammenzupacken und umziehen, aber wenn diese dämliche Ein- bzw. Abgrenzung zurückgenommen wurde, will ich mich besänftigt zeigen...

Samstag, 5. Januar 2008

2008: Jahr des Froschs

Am 1. Januar sind Percanto und ich nach Salamanca gefahren, die Stadt, in der ich mich damals nach der Schule, lang ist's her, definitiv für das Spanisch-Studium entschieden hatte. In diesem Jahr soll die Doktorarbeit endlich abgeschlossen werden, wenn man zu Jahresbeginn also über das Kommende und das Gewesene nachdenken mag, liegt der Gedanke an einen sich schließenden Kreis nicht fern. Zumal wir zufällig direkt neben meiner alten Schule gewohnt haben.
Da auch Percanto dieses Jahr seinen Abschluss macht, hat er dem salamantinischen Brauch gemäß den Frosch auf dem Universitätsportol gesucht - und auch nach nur etwa einer Stunde gefunden:



Der Frosch misst vielleicht 7 - 10 cm, und ich werde jetzt hier kein Detailbild einstellen, um zukünftige Abschlüsse der Leser nicht zu gefährden: Wer den Frosch findet, besteht.

Nur ein Detail der Tür gebe ich preis, auch mit Frosch:


Salamanca ist natürlich sehr stolz auf dieses Detail und wirbt kräftig mit Fröschen in allen Formen, Lebensräumen und Geschmacklosigkeiten. Entsprechend enthusiastisch war ein Zeitungsartikel am 2. Januar: "2008 - año de la rana", "2008 - Jahr des Froschs". Ausführlich wird dort die Bedeutung des Froschs für Salamanca beschrieben und die glückliche Fügung besungen, im Jahr des Froschs Bewohner der Stadt mit Frosch zu sein. Alles werde gut, alles stehe unter einem guten Stern im beginnenden Froschjahr 2008!
Die Enttäuschung des Journalisten wird groß sein, wenn er entdeckt, dass er sich um einen Buchstaben verlesen hat. Nicht das chinesische Jahr der "RANA" beginnt im Februar, sondern das der "RATA". Mir gefiele das Froschjahr allerdings auch besser als das Jahr der Ratte, über das sich andere freuen mögen.

[Fotos: Percanto. Meine analogen sind noch im Entwickler... wie immer.]

Freitag, 4. Januar 2008

Traum [1.1.]

Der erste Traum des Jahres (nach einer vollkommen verunglückten Silvesternacht) bestand aus drei Teilen, von denen sich zwei mit Zukunftsszenarien beschäftigten und aus Rücksicht auf eigene Nerven und die mitfühlender Leser nicht weiter ausgeführt werden. Den dritten Teil habe ich gerade der Protagonistin erzählt und sie versteht ihn auch nicht: Freundin M. hält eine flammende Rede gegen Negerküsse. Negerküsse darf und kann man nicht mehr essen, aus Tierschutzgründen, sagt sie, denn - und das war mir neu - "das Schwarze an den Negerküssen wird aus den Spitzen von Hörnern junger Ziegen gemacht."
Ach. Und was sagt uns das jetzt für 2008?