Manche Mütter sind mir dann doch etwas zu entspannt mit ihren Kindern.
Am Nachmittag habe ich bei meiner Cousine ausgeholfen, Modedesign mit Schneiderwerkstatt im Laden. Eine Frau mit kleiner Tochter, maximal ein Jahr alt, guckte sich neben dem großen Spiegel, wo die Kleider bei Anproben abgesteckt werden, eingehend die Pullover an. Werkstatt, Schneidern, Abstecken: Da liegt schon mal was rum, Fäden, Pailletten oder Stecknadeln findet man eigentlich immer.
Das kleine Mädchen saß auf dem Fußboden, die Mutter stand mit dem Rücken zu ihr in den Pullovern und fragte mich nach einer größeren Strickjacke. Wollte ich ihr gerne suchen, da ich aber auf dem Weg zu ihr sah, dass dem Kind ein Stecknadelkopf aus dem Mund schaute, bin ich erst einmal vorsichtig in die Knie gegangen. "Na, darf ich dir das mal wegnehmen?", bloß nicht erschrecken, atme jetzt bitte nicht tief ein, um besser schreien zu können, Kind!
Nadel gerettet und ich erklärte der Mutter, dass ich ihrer Tochter nur kurz die Stecknadeln aus dem Mund nehmen würde, dann käme ich zu ihr, währenddessen überprüfte ich noch Händchen und Mund, gut, alles in Ordnung, Kind soweit entnadelt und keine weiteren in Reichweite.
Die Mutter warf einen knappen Blick über die Schulter, "Nadeln? Ah ja, und? Haben Sie die Jacke jetzt auch in weit?"
Nadeln sind die neuen Kekse, oder wie?
Am Nachmittag habe ich bei meiner Cousine ausgeholfen, Modedesign mit Schneiderwerkstatt im Laden. Eine Frau mit kleiner Tochter, maximal ein Jahr alt, guckte sich neben dem großen Spiegel, wo die Kleider bei Anproben abgesteckt werden, eingehend die Pullover an. Werkstatt, Schneidern, Abstecken: Da liegt schon mal was rum, Fäden, Pailletten oder Stecknadeln findet man eigentlich immer.
Das kleine Mädchen saß auf dem Fußboden, die Mutter stand mit dem Rücken zu ihr in den Pullovern und fragte mich nach einer größeren Strickjacke. Wollte ich ihr gerne suchen, da ich aber auf dem Weg zu ihr sah, dass dem Kind ein Stecknadelkopf aus dem Mund schaute, bin ich erst einmal vorsichtig in die Knie gegangen. "Na, darf ich dir das mal wegnehmen?", bloß nicht erschrecken, atme jetzt bitte nicht tief ein, um besser schreien zu können, Kind!
Nadel gerettet und ich erklärte der Mutter, dass ich ihrer Tochter nur kurz die Stecknadeln aus dem Mund nehmen würde, dann käme ich zu ihr, währenddessen überprüfte ich noch Händchen und Mund, gut, alles in Ordnung, Kind soweit entnadelt und keine weiteren in Reichweite.
Die Mutter warf einen knappen Blick über die Schulter, "Nadeln? Ah ja, und? Haben Sie die Jacke jetzt auch in weit?"
Nadeln sind die neuen Kekse, oder wie?
Aua. Mir dreht sich gerade der Magen um. Und ich denke immer, dass ich manchmal das Glück herausfordere. Aber Nadeln? Nadeln! Im Mund! Und die Mutter sagt nicht mal Danke? Unerträglich.
AntwortenLöschen(Ich sag mal im Namen des kleinen Kindes Danke zu Dir. Und auch im Namen des Notfallarztes, dem es sicher im Herzen weh getan hätte, diese Nadel einem vor Schmerzen schreienden Kind wieder aus dem Gaumen zu holen. Einen schlimmeren Ausgang mag ich mir gerade nicht vorstellen...)
Die Schneiderin meinte ganz trocken "Eisenmangel? Gib ihr doch mein Nadelkissen..."
AntwortenLöschenEisenmangel? Bei Mutter oder beim Kind? Könnte der bei der Mutter eine Verschiebung des Weltbildes bewirkt haben? Von zu starkem Süßigkeitenkonsum (die weitere Jacke...) zu eisenreicher Nahrung fürs Kind?
AntwortenLöschenDarf man Müttern in solchen Fällen vielleicht das Nadelkissen nicht freundlich reichen, sondern geschickt auf dem Stuhl platzieren, wo sie ganz umsorgt und sicher warten darf, bis endlich das gewünschte Kleidungsstück gebracht wird?