Donnerstag, 12. August 2010

Raumfragen

Meine Wohnung und mein Arbeitsplatz liegen etwa 15 Fahrradminuten bergab auseinander, auf dem Rückweg oder mit Kind hinten drauf dauert es etwas länger. Der Weg ist machbar, aber ohne Radwege auf einer ampelreichen, sehr befahrenen Straße nicht wirklich schön. Baby B. geht nun in eine Krippe, die praktischerweise genau gegenüber liegt, wir müssen nur einmal über die stark befahrene Straße gehen und 100m bergauf stapfen, dann sind wir da. Und dann kann ich bergab zur Arbeit radeln und mittags wieder zu meinem sehr fröhlichen und müden Kindergartenkind.
Bald haben wir eine neue Wohnung, eine Traumwohnung, die ich von Freunden übernehmen kann. Eine Wohnung, wie ich sie mir immer gewünscht habe, Altbau mit Erker und Dielen und hohen Decken und einem traumhaften Garten mit Schaukel, Rosen, Obstbäumen und Beerensträuchern. Sie liegt direkt gegenüber von meiner Arbeit, exakt vis-à-vis und im gleichen Stockwerk, ich gucke mir also in Zukunft permanent selbst ins Fenster, vom Wohnzimmer ins Büro und vom Büro ins Wohnzimmer, aber ich werde mich dort nie sehen. Ich brauche dann von Tür zu Tür wohl etwa 40 Sekunden, wenn ich alle Treppen zu Fuß nehme oder einen Kollegen treffe oder noch am Briefkasten anhalte vielleicht etwas länger. Allerdings werde ich dann ja Baby B. erst mit dem Rad in die Kita bei der alten Wohnung bringen müssen, bevor ich dann quasi zu Hause wieder zur Arbeit kann. Und mittags das gleiche retour. Finden Sie den Fehler.
Nun liegt auch auf der anderen Seite meines Arbeitsplatzes eine Kita, die gut sein soll, damit hätten wir dann alles in einer auch für Kinderfüße (Größe 21-22) zu bewältigenden Distanz zueinander. Heute habe ich also dort angerufen, meine Situation geschildert und gefragt, wie es mit Plätzen oder einer Warteliste aussähe. Sie hätten eine lange Warteliste, könnten uns draufsetzen, aber nichts versprechen. Sie sei schon sehr lang, aber vielleicht würde es im August klappen.
Im August! Ich frohlockte ein bisschen, erklärte aber, dass es so eilig gar nicht sei, Oktober oder November oder sogar Dezember würde auch reichen, es wäre nur toll, wenn wir irgendwann wechseln könnten.
Die nette Kitaleiterin am anderen Ende prustete kurz. "Die Warteliste für August ZweitausendELF ist bereits sehr lang, meinte ich natürlich."
" I hab eigentlich bloß noch oi Problem: Raum und Zeit... aber des check i au no!"

3 Kommentare:

  1. 2011, das ist doch noch fast überschaubar ;)
    wir sind hier (wien, 5. bezirk) bei 2013. im ernst! kaum von der schwangerschaft mit kind 2 erfahren, hab ich gleich einen platz im kindergarten von kind 1 beantragt.

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  2. Sowas hab ich aus München auch gehört - als eine schwangere Frau mit ihrem zweijährigen Kind wegen eines Kita-Platzes herumfragte, waren alle anderen Fragenden auch schwanger... welche Kita ist das denn? Kannste mir ja mal auf direktem Wege zuflüstern, bin neugierig. Für unser Kind 1 war es ja auch ein größerer Akt, am Ende hat es aber doch da geklappt, wo wir wollten.

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  3. Ich sage doch, ich mache ne KITA auf. Nachfrage gibt's jawohl. Nur gesungen und getanzt wird nicht, nur dass das vorher geklärt ist.

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