Tag 10, Mittwoch, 24. Februar 2010. "Torre de los ingleses", Retiro.
Stadtrand zum Wasser hin: Hinter dem "Turm der Engländer" sieht man Kräne des Hafens, links ist der alte Bahnhof Retiro, rechts runter eine Strecke Bürotürme bis zur Plaza de Mayo, im Rücken liegt die Plaza San Martin.
Heute leider nur ein Touristenfoto, viele Bilder, aber außer einer sehr, sehr langen Menschenschlagen unter einer argentinischen Fahne (sie standen anscheinend um einen kompletten Häuserblock herum bei einer Bank an, aber warum abends um halb 7?) nur Postkartenmotive. Postkartenmotive sind völlig in Ordnung, aber ein bisschen flach und frustrierend, wenn man gerade aus einer beeindruckenden, aufwühlenden Foto-Ausstellung kommt: "Laberinto de Miradas. Fricciones y conflictos en Iberoamerica." Dokumentarische Fotografien aus diversen lateinamerikanischen Ländern, ich stand ziemlich fassungslos vor einem Foto von Patricia Arijidis, eine schwarz-weiß Aufnahme aus einem Frauengefängnis in Paraguay, auf welchem die Gefangene durch die Gitterstäbe hindurch ihr in einem Hochstühlchen außerhalb der Zelle sitzendes Kleinkind füttert. Auf andere Art grausam die Bilder von Sandra Sebastián aus Guatemala, nackte Gewalt, Blut, Kinderturnschuhe unter Laken. Die Ansätze waren sehr vielfältig, neben Slums und Gefängnissen, Friedhöfen und Treibjagd zum Beispiel eine Dokumentation von Gittern im Alltag (sich selbst hinter Schutzgittern einsperrende Leute in Argentinien von Sebastián Friedman), eine Hexe in Mexiko (Maya Goded) oder die Suche nach Verschwundenen (Miguel Dewever). Ich bin immer noch beeindruckt, ähnlich wie bei der Ausstellung zum World-Press-Award. Der Link zeigt unter "Exposiciones" und dann im mittleren Ausstellungsfeld alle oder die meisten der heute gesehenen Fotos, man kann sie auch großklicken.
Am Ende aller drei Ausstellungen soll ein auch in Europa erhältlicher Katalog erscheinen. Merk ich mir vor. Gerade sehe ich, dass es ein Begleitseminar zur Ausstellung gab, Praxis der Dokumentarfotografie. Vorbei, schade!
Apropos verpasst: Mein Tourifoto wäre 3 Minuten eher immerhin deutlich besser geworden, aber ich hatte die Kamera noch in der Tasche, als die Boeing in einer Landeschleife unmittelbar hinter dem Turm vorbeikurvte. (Tipp #1 für die Dokumentarfotografie: Nicht auf die Leute hören, die sagen, bloß nicht mit sichtbarer Kamera herumlaufen. Immer griffbereit halten!) Schade, zudem wäre das noch eine Überleitung zum anderen Thema geworden: Ich habe heute Flugtickets nach Chile gekauft, nächsten Mittwoch gehts mit Baby B für eine Woche ans Meer. Wie ich das dann hier mache, werde ich noch sehen, vielleicht gibt es ein paar Tage argentinische Konserven und dafür zusätzlich chilenischen Frischfisch.
Stadtrand zum Wasser hin: Hinter dem "Turm der Engländer" sieht man Kräne des Hafens, links ist der alte Bahnhof Retiro, rechts runter eine Strecke Bürotürme bis zur Plaza de Mayo, im Rücken liegt die Plaza San Martin.
Heute leider nur ein Touristenfoto, viele Bilder, aber außer einer sehr, sehr langen Menschenschlagen unter einer argentinischen Fahne (sie standen anscheinend um einen kompletten Häuserblock herum bei einer Bank an, aber warum abends um halb 7?) nur Postkartenmotive. Postkartenmotive sind völlig in Ordnung, aber ein bisschen flach und frustrierend, wenn man gerade aus einer beeindruckenden, aufwühlenden Foto-Ausstellung kommt: "Laberinto de Miradas. Fricciones y conflictos en Iberoamerica." Dokumentarische Fotografien aus diversen lateinamerikanischen Ländern, ich stand ziemlich fassungslos vor einem Foto von Patricia Arijidis, eine schwarz-weiß Aufnahme aus einem Frauengefängnis in Paraguay, auf welchem die Gefangene durch die Gitterstäbe hindurch ihr in einem Hochstühlchen außerhalb der Zelle sitzendes Kleinkind füttert. Auf andere Art grausam die Bilder von Sandra Sebastián aus Guatemala, nackte Gewalt, Blut, Kinderturnschuhe unter Laken. Die Ansätze waren sehr vielfältig, neben Slums und Gefängnissen, Friedhöfen und Treibjagd zum Beispiel eine Dokumentation von Gittern im Alltag (sich selbst hinter Schutzgittern einsperrende Leute in Argentinien von Sebastián Friedman), eine Hexe in Mexiko (Maya Goded) oder die Suche nach Verschwundenen (Miguel Dewever). Ich bin immer noch beeindruckt, ähnlich wie bei der Ausstellung zum World-Press-Award. Der Link zeigt unter "Exposiciones" und dann im mittleren Ausstellungsfeld alle oder die meisten der heute gesehenen Fotos, man kann sie auch großklicken.
Am Ende aller drei Ausstellungen soll ein auch in Europa erhältlicher Katalog erscheinen. Merk ich mir vor. Gerade sehe ich, dass es ein Begleitseminar zur Ausstellung gab, Praxis der Dokumentarfotografie. Vorbei, schade!
Apropos verpasst: Mein Tourifoto wäre 3 Minuten eher immerhin deutlich besser geworden, aber ich hatte die Kamera noch in der Tasche, als die Boeing in einer Landeschleife unmittelbar hinter dem Turm vorbeikurvte. (Tipp #1 für die Dokumentarfotografie: Nicht auf die Leute hören, die sagen, bloß nicht mit sichtbarer Kamera herumlaufen. Immer griffbereit halten!) Schade, zudem wäre das noch eine Überleitung zum anderen Thema geworden: Ich habe heute Flugtickets nach Chile gekauft, nächsten Mittwoch gehts mit Baby B für eine Woche ans Meer. Wie ich das dann hier mache, werde ich noch sehen, vielleicht gibt es ein paar Tage argentinische Konserven und dafür zusätzlich chilenischen Frischfisch.
Hallo, ich lese hier eher unregelmäßig mit, aber jetzt, wo ich erfahre, dass es euch nach Chile und ans Meer verschlagen wird (¿quinta región?), möchte ich - falls hilfreich - gerne meine Mithilfe anbieten in Sachen Logistik und sonstiges.
AntwortenLöschenFalls also irgendwie Bedarf bestehen sollte und eine sonstige Ansprechstelle fehlt: info@sandrahenschel.cl oder mobil unter 9-8293951
Sandra
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