Sonntag, 28. Februar 2010

40 Tage Buenos Aires [14]


Tag 14, Sonntag, 28. Februar 2010: San Telmo. Die Händler auf Plaza Dorego packen gegen Abend ihre Sachen zusammen.

Wir suchen weiterhin eine Wohnung. Auch beim 8. Mal Südamerika unterlaufen einem noch Fehler in den Grundlagen, wenn als Ausrichtung "Norden" angegeben ist, denke ich jedesmal, schade, etwas dunkel wird das sein. Ist natürlich auf der Südhalbkugel Blödsinn.

Trotzdem haben wir aber heute Nachmittag einen Ausflug nach San Telmo gemacht. Das alte Viertel platzt vor Touristen aus allen Nähten; der vor vier Jahren noch um die Plaza Dorego konzentrierte Antiquitätenmarkt wuchert nun als Kunsthandwerksmarkt bis zur Plaza de Mayo, und es sind wahnsinnig viele Menschen unterwegs. Ich habe ähnlich viele Fotos und eine viel zu große "engere Auswahl", Glück gehabt mit Schmetterlingen auf alten Sifóns und ähnlichem, bin aber heute zu unkonzentriert und bedrückt, um sorgfältig auszusuchen. Vielleicht gibt es die Tage mal eine Auswahl Marktbilder.

In Chile den ganzen Tag über heftige Nachbeben, mehrere hatten über Stärke 6. Nach offiziellen Angaben inzwischen 708 Tote, in Concepción, der am stärksten betroffenen Stadt, sind Menschen unter Hochhäusern verschüttet, noch kann man sie hören.
Von meinen Leuten bis zum Abend nichts gehört, jetzt erfahre ich indirekt zumindest von dem Freund etwas, den ich Mittwoch besuchen wollte. Auf Facebook scheinen sie in manchen Gegenden zugreifen zu können, auf Mails nicht und Telefon funktioniert auch nicht, also suche ich nach vielen vergeblichen Anrufen über Percantos Facebook-Account nach Jorge. Er hat heute eine Nachricht geschrieben, lebt also, das beruhigt mich, allerdings erschüttert mich seine kurze Nachricht selbst um so mehr. Es ist eigentlich ein Aufruf, er sucht seine beiden jüngsten Söhne, Flavio (6) und Ramiro (4), die mit ihrer Mutter in Concepción sind. Ausgerechnet in Concepción! Ich hoffe so sehr, dass es den Kindern gut geht, und bin sehr besorgt. Jorge muss im Moment durch die Hölle gehen.

3 Kommentare:

  1. ich hoffe es geht alles gut aus. ich will mir gar nicht vorstellen wie es deinem freund jetzt geht. in deutschland gab es einen so starken sturm, dass kinder in einen fluss geweht worden sind und ertranken. auch so furchtbar.

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  2. Es wurde EIN Kind in einen schmalen Fluss geweht. EIN KIND und nicht Kinder!

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  3. oh, sorry. dann ist das wohl nicht so schlimm.

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